Traviata charm with a whiff of irritation
Traviata-Charme mit einem Hauch von Irritation
Wien - Reflexartig muss man, wenn man Anna Netrebko in La traviata sieht, auch an die Salzburger Glanzproduktion (2005) denken; und sieht man sie als Violetta an der Staatsoper, muss man die Sopranistin somit auch bedauern und bewundern: Ersteres, da ihre in Salzburg erarbeiteten Spielkünste in der Inszenierung (nach Otto Schenk) verloren wirken; Letzteres, da Netrebko doch Kraft hat, sich von einer Wiener Verdi-Stehpartie nicht anstecken zu lassen.
Auch im Vokalen gibt es noch zureichende Gründe der Bewunderung: Als Violetta scheut sie kein Pianissimo-Risiko, keine Zerbrechlichkeit. Und nach wie vor entfaltet ihr Sopran in der Höhe dunkle Fülle. An sich selbst gemessen ist die Netrebko an diesem Abend indes etwas unter ihren Möglichkeiten geblieben. In einer leisen Passage brach ihr im ersten Akt für einen kurzen Augenblick die Stimme weg. Und manch einen Ton, ansonsten punktgenau ohne Anlauf getroffen, steuerte sie diesmal mit kleinen Glissandi an - als wäre da ein winziger Zweifel bezüglich der Treffsicherheit.
Um sie herum solide Qualität: Joseph Calleja (als Alfredo) bezirzte durch Schönklang, bekam aber im Finale leichte stimmkonditionelle Probleme; konstanter in puncto Qualität Vladimir Stoyanov (als Germont). Das Orchester unter Marco Armiliato bliebt unauffällig, aber galant.
Thanks to Schlumpf for the info ;)
The Magic Flute
vor 18 Stunden
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